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Tagung „Kommunale Sozialpolitik. Aktuelle Diskussionen und zukünftige Herausforderungen“

Am 28. und 29. November fand mit Unterstützung der ASM an der Universität Siegen eine interdisziplinäre Tagung zum Thema „Kommunale Sozialpolitik. Aktuelle Diskussionen und zukünftige Herausforderungen“ statt.

Organisation und Durchführung lag in den Händen von Prof. Dr. Nils Goldschmidt (Universität Siegen), Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke (Evangelische Hochschule Darmstadt) und Prof. Dr. Werner Sesselmeier (Universität Koblenz-Landau).

Kommunale Sozialpolitik gehört zu den eher randständigen Gebieten der Wissenschaft, zumal der Wirtschaftswissenschaften – zu Unrecht, wie Nils Goldschmidt gleich zu Beginn der Tagung herausstellte. Nicht nur wird ein Gutteil der kommunalen Finanzen für soziale Zwecke verausgabt, es sind auch systematische Gründe, die für eine kommunale Orientierung in der Sozialpolitik sprechen. So betonte Nils Goldschmidt in Rückgriff auf Friedrich August von Hayek , dass das systematische Wissensproblem zentraler Stellen für die Gestaltung der Wirtschaftspolitik auch für soziale Fragen gelte: das lokale Wissen von Ort und Zeit sei entscheidend für eine passgenaue, am Einzelnen orientierte Sozialpolitik.

 

Prof . Dr . Frank Schulz- Nieswandt von der Universität zu Köln verwies in seinen Vortrag darauf, dass kommunale Sozialpolitik und das Ziel eines gelingenden personalen Daseins an die „Örtlichkeit der dialogischen Begegnung“ gebunden sei. Auch er konnte sich dabei auf einen Klassiker ökonomischen Denkens berufen: Schon vor mehr als 250 Jahre hatte Adam Smith in seinem Buch „Theorie der ethischen Gefühle“ die Rolle von Empathie für das Miteinander in einer Gesellschaft herausgestellt.

 

Kontrovers entwickelte sich die Diskussion zum Thema Zuwanderung und Migration. Zwar herrschte unter den Teilnehmern Einigkeit, dass die Frage einer gelingenden Integration von Zuwandern in die Städte wesentlich auch ein Problem der jeweiligen sozio -ökonomischen Lage sei. Strittig blieb aber, ob Integration sich am Konzept der Interkulturalität oder aber vordringlich an der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation zu orientieren habe. Es waren insbesondere Prof . Dr . Jürgen Friedrichs (Universität zu Köln), PD Dr . Stefan Luft (Universität Bremen) und Prof . Dr . Stefan Gaitanides ( FH Frankfurt am Main), die lebhaft und eindrücklich für ihre jeweiligen Position warben. Am Abend rundete Prof . Dr. Dr. h.c. Joachim Starbatty mit einer scharfsinnigen wie auch humorvollen Dinner Speech den Tag ab.

 

Am zweiten Tag rückte die Frage der Armutsbekämpfung in den Vordergrund. Prof . Dr . Martin Kronauer (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) sah einen Ausweg im Konzept der „positiven Diskriminierung“ im Bildungswesen. Es ginge darum, Schulen in Problemvierteln überdurchschnittlich auszustatten, um so diese Schulen auch für Schüler mit einem bildungsstarken Hintergrund interessant zu machen und auf diesem Weg eine bessere und chancenförderliche „Durchmischung“ zu erreichen.

 

Neben diesen konkreten Problemfeldern wurden auch Fragen der institutionellen Ausgestaltung der kommunalen Sozialpolitik besprochen, so etwa die von Dr . Stephan Grohs (Universität Konstanz) analysierten Ansätze der Verwaltungsmodernisierung wie auch rechtliche Wandlungsprozesse des Jugendhilfeausschusses, über die Dr . Sonja Reimer (Universität Bremen) berichtete.

 

Teilnehmer und Veranstalter der Tagung, über die auch die Siegener Zeitung berichtete, zogen am Schluss ein positives Resümee. Als besonders gelungen wurde empfunden, dass sich Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen in angenehmer Atmosphäre austauschen konnten. Ausgewählte Beiträge der Tagung werden 2014 in der einschlägigen Zeitschrift „Sozialer Fortschritt“ erscheinen.

 

        

 
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