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SIEGENER FORSCHER ERHÄLT DISSERTATIONSPREIS

Jeder Fluggast kennt die Bordkarte, die ihm nicht nur den Zutritt zum Flugzeug ermöglicht, sondern auch ein wichtiger Hinweisgeber ist, zu welchem Gate er sich zu bewegen hat. Und in den meisten Fällen ist es dann auch ganz einfach, den Weg zum richtigen Flieger zu finden. Umso schwerer ist es hingegen für den Flughafenbetreiber, jedem Flugzeug ein Gate zuzuordnen. Immerhin gibt es an vielen Flughäfen weit über 1000 Starts und Landungen täglich. Darüber hinaus müssten zahlreiche Einschränkungen bei der Zuordnung eines Flugzeugs zu einem Gate beachtet werden, erklärt Dr. Florian Jaehn von der Universität Siegen: "Viele Flugzeuge sind zu groß für bestimmte Gates oder blockieren Nachbargates. Manche Flugzeuge werden nach dem Aussteigen der Fluggäste erstmal zu einer Parkposition geschleppt, bevor es weitergeht."

Dr. Jaehn ist Wissenschaftler am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik von Prof. Dr. Erwin Pesch. Beide beschäftigen sich bereits seit Jahren mit dieser Thematik und können dabei auf nennenswerte Erfolge verweisen. Zusammen mit einem Partnerunternehmen aus der Industrie wurden zahlreiche Daten ausgewertet und anschließend die Gatezuordnung für internationale Flughäfen in Europa, Nordamerika und Asien bestimmt. Und das mit Erfolg: "Wir können zeigen, dass fast alle Flughäfen weniger Flugzeuge auf das unbeliebte Vorfeld stellen müssen, von dem die Passagiere dann mit Bussen zum Terminal gebracht werden", weiß Dr. Jaehn.

Richtig eng wird es an den Gates, wenn sich Flugzeuge verspäten, was leider viel zu häufig der Fall ist. Doch die Forscher haben gelernt auch damit umzugehen. Immerhin hatte Dr. Jaehn seine Doktorarbeit diesem Thema gewidmet. Und diese Arbeit hat jetzt auch in wissenschaftlichen Kreisen hohe Anerkennung erfahren. Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Operations Research, einem Verbund von über 1000 Wissenschaftlern, wurde die Arbeit kürzlich mit dem Dissertationspreis 2008 ausgezeichnet. Eine große Ehre für den 29-jährigen Wissenschaftler, der im April bereits den Wissenschaftspreis des Fachbereichs 5 der Universität Siegen erhalten hatte. Aber auch die Universität Siegen und insbesondere der Fachbereich 5 freuen sich über diese Auszeichnung, unterstreicht sie doch die wissenschaftliche Bedeutung unserer Universität.

Die Arbeit von Dr. Jaehn kam bei den Juroren vor allem deshalb gut an, weil sie den direkten Wissenstransfers aus der Theorie in die Praxis schafft. Dabei ist das für das Team um Prof. Dr. Pesch nichts Ungewöhnliches: "Wir arbeiten mit vielen großen und mittleren Unternehmen zusammen. Dabei kommen ganz unterschiedliche Projekte zustande wie z.B. die Maschinenanordnung in einer Fabrik, Personaleinsatzplanung oder die Verbesserung von Internetseiten, so dass sie auch von Suchmaschinen gefunden werden." An Nachfragen aus der Wirtschaft scheint es nicht zu mangeln. "Das liegt daran, dass die Unternehmen von unseren Methoden profitieren. Und für uns ist es wichtig, dass wir unsere Forschungsergebnisse in der Praxis unter Beweis stellen", erklärt Prof. Dr. Pesch und ergänzt: "Für neue Kooperationen sind wir aber trotzdem immer offen".

Dabei wartet auf die Wissenschaftler schon ein Projekt ganz anderer Art. Prof. Dr. Pesch ist Hauptorganisator einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz, der "European Conference on Operational Research 2009", die vom 5.-8. Juli 2009 stattfinden wird. Auch wenn man als Austragungsort gerne Siegen gewählt hätte, so sind die 1500-2000 Teilnehmer in Bonn doch einfacher unterzubringen. Eine Menge Arbeit wartet also auf das engagierte Team, aber trotzdem wollen die Forscher auch auf dieser Tagung den Kollegen von den Flughäfen und den Gates berichten.   

 
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